Die Polarisierung des Trinkens

Von Michael Miersch

Dass die politische Öffentlichkeit immer polarisierter wird, ist schon eine ganze Weile Thema. Doch wer hätte gedacht, dass die Polarisierung auch die Trinkgewohnheiten erfasst?  Laut einer repräsentativen Studie der Krankenkasse „pronova BKK“, die am 13. April 2020 veröffentlich wurde, trinken zehn Prozent der Deutschen seit Beginn der Covid-19-Krise mehr Alkohol. Dagegen haben 14 Prozent ihren Konsum reduziert. Besonders extrem zeigen sich die gegenläufigen Entwicklungen in der Gruppe der unter 30-Jährigen: Ein Fünftel trinkt mehr, ein Fünftel weniger als zuvor.

Und wer trinkt besonders viel? „Unter denjenigen, die keine Woche ohne Alkohol verleben, sind besonders viele Akademiker“, heißt es in der Veröffentlichung. „Jeder Zweite mit Hochschulabschluss zählt zu den wöchentlichen Konsumenten, jedoch nur gut jeder Vierte ohne oder mit einfachem Schulabschluss.“