Identitäre Kabinette

Von Michael Miersch

Die mediale Begleitmusik der Kabinettsberufungen von Joe Biden zeigt, dass identitäres Denken die Gesellschaft tief durchdrungen hat. Da geht es hauptsächlich darum, ob die neuen Ministerinnen und Minister afroamerikanisch sind, indigen, weiblich oder schwul. In Deutschland ist es nicht besser mit dem Proporzdenken, das hierzulande obendrein traditionelle Regionalquoten berücksichtigt. Ich würde lieber von lauter POC-Frauen regiert werden, die alle lesbisch sind und aus Mecklenburg-Vorpommern stammen, aber etwas von ihrem jeweiligen Fach verstehen, als von einem zwanghaft bunten und diversen Kabinett.