„Bollwerke der Demokratie“

Von Michael Miersch

In der WELT hat Philipp Welte einen Gastkommentar abgeliefert. Welte ist Vorstand der Hubert Burda Media und Vizepräsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger. Er baute seine Karriere bei Burda auf Massenentlassungen von Journalistinnen und Journalisten, auf Sparprogramme und die Einführung pseudo-glamouröser Blättchen, die sich bemühen, junge Frauen für dumm zu verkaufen. In hausinternen Rundschreiben von Welte kamen Worte wie „Journalismus“ oder „journalistische Inhalte“ nicht vor. Stattdessen war von „Produkten“ die Rede und ihrer möglichst kostengünstigen Vermarktung. Schleichwerbung eingeschlossen. Im Hause Burda genießt Welte den Ruf eines komplett rücksichtlosen, antisozialen Karrieristen und trägt schon lange den Spitznamen „Fürst der Finsternis“. Dieser Mensch tritt jetzt als Retter des seriösen Journalismus auf die Bühne, der die hehre Wahrheitssuche gegen die Drachen Google, Facebook und Co. verteidigt.  Zitat: „Wir Verlage verstehen unseren Journalismus als ein Bollwerk gegen diese Bedrohung der Demokratie. Es ist die Aufgabe der freien Presse, unabhängig und wahrhaftig zu informieren – die „Achtung vor der Wahrheit“ ist das erste Gebot des Pressekodex der Verlage.“
Und was will er? Subventionen von der neuen Regierung. In Welte-Deutsch klingt das so: „Es ist richtig, dass die Regierung einen zweiten Anlauf nimmt, um die flächendeckende Versorgung mit periodischer Presse sicherzustellen – das sollte diesmal aber ordnungspolitisch sauber sein und diskriminierungsfrei Zeitschriften und Zeitungen umfassen. Gelingt dies nicht, stehen viele Publikationen vor dem Aus.“

Hier einige „Bollwerke“ Weltes: