Die Apokalyptik-Falle hat zugeschnappt

Von Michael Miersch

Es melden sich erste Stimmen, die davor warnen, dass ein schneller Ausstieg aus allen Kohlendioxid emittierenden Techniken zu massiven Wohlstandsverlusten, sozialen Verwerfungen und ökologischen Schäden führen wird. Vorsichtig fragen sie, ob man die große Transformation nicht etwas langsamer und damit sozialverträglicher gestalten sollte. Zumeist sind es Ex-Politiker und solche aus der zweiten Reihe, die sich vorwagen und ein paar kritische Bemerkungen machen. Doch die Karawane zieht weiter. Eine ganz große Klimakoalition aus CDU, CSU, SPD, FDP, Grünen und der Partei Die Linke kennt nur noch eine Richtung. Sie können nicht mehr vom Weg abweichen. Selbst schuld. Denn aus Bequemlichkeit und Opportunismus wagte fast kein Politiker, die von Medienkonzernen und Fernsehsendern geschürte Klimapanik in Frage zu stellen. Noch die absurdesten Behauptungen und schrillsten Prognosen wurden ernst genommen. Ministerinnen und Konzernbosse ließen sich bereitwillig von Klimaaktivistinnen vorführen und senkten dabei schuldbewusst die Augen. Auf diese Weise wurde eine spekulative Klima-Apokalyptik als „die Wissenschaft“ geadelt. Vermutlich hofften die Angeklagten damals, dass sich Medien und Aktivisten schon wieder beruhigen würden. Irrtum. Jetzt müssen sie liefern. Wer anerkennt, dass die Menschheit durch Klimaerwärmung in einer lebensbedrohlichen Notstandssituation steckt, der muss soziale, wirtschaftliche und ökologische Kollateralschäden zulassen. Schließlich geht es ums Überleben. Jetzt! Wer zögert oder zweifelt riskiert den Weltuntergang. Die Apokalyptik-Falle hat zugeschnappt.