Weniger Grün? Im Gegenteil

Von Michael Miersch

Zitat aus einer Pressemeldung der Universität Augsburg vom 13.08.2021:

„Globales Pflanzenwachstum leidet vermehrt durch Klimaextreme

Eine internationale Studie zeigt, dass insbesondere in den nördlichen Breitengraden im Vergleich von 1982-1998 zu 2000-2016 das Pflanzenwachstum um 10,6 Prozent abgenommen hat. Grund sind Klimaextrem, insbesondere Dürre. Die Ergebnisse, die in der Zeitschrift ‚Nature Climate Change‘ publiziert wurden, verdeutlichen, dass Ökosysteme zunehmend anfälliger für warme Dürren werden und negative Auswirkungen auf die Aufnahme von CO2 durch Pflanzen sowie auf die Landwirtschaft Folgen sind.“

Also weniger Grün auf dem Globus? Könnte (und sollte?) man denken. Erst im vorletzten Absatz erfahren ausdauernde und sorgfältige Leser, dass die festgestellte Veränderung der Vegetation nicht etwa bedeutet, dass das Grün auf der Erde abnimmt. Sondern dass die seit Jahrzehnten anhaltende Zunahme des Pflanzenwachstums (Global Greening) sich um 10,6 Prozent abgeschwächt hat. Die in Deutschland kaum bekannte Tatsache, dass mehr Kohlendioxid in der Atmosphäre als Dünger wirkt und weltweit zu einer erheblichen Ausweitung der Vegetation führt, bleibt unerwähnt. Eine Nasa-Studie ergab, dass die Pflanzendecke des Planeten in den vergangenen 35 Jahren um die doppelte Größe Australiens zugenommen hat.