Worin besteht das Selbsttest-Risiko?

Von Michael Miersch

In den vergangenen Tagen höre und lese ich immer wieder die Covid-19-Selbsttests, die es hoffentlich bald in Apotheken zu kaufen gibt, seien nicht ohne Risiko. Im Radio klingen die Moderatorinnen bei dem Wort „Risiko“ immer ganz ernst. Das wirft zwei Fragen auf. Erstens: Kennen die Journalistinnen und Journalisten irgendetwas in der Medizin oder der restlichen Welt, was man ohne Risiko tun könnte? Ich nicht. Und zweitens: Worin besteht dieses Risiko? Darin, dass die Tests zuweilen ein falsches Ergebnis liefern. Aber was passiert dann? Wenn der Test mir fälschlicherweise anzeigt, infiziert zu sein, bleibe ich eine Woche zuhause. Lautet das Ergebnis aber falsch negativ, gehe ich unter Menschen wie bisher. Die Gefahr für meine Mitmenschen bleibt also schlimmstenfalls gleich. Für mich selbst besteht das höchste Risiko darin, dass ich eine Woche zuhause bleibe, obwohl es gar nicht nötig ist. Verglichen mit dem Risiko am Essen zu ersticken (etwa 450 Tote im Jahr in Deutschland), scheint mir dies akzeptabel.